Richtige Ernährung – Worauf Eltern achten sollten

Als Elternteil – besonders als Mutter – bekommt man ganz schön viele Informationen, wie man sein Kind doch am besten ernähren sollte, sei es durch Internet, Freunde, Familie etc. Das kann natürlich verunsichern, denn schließlich will man nur das Beste für sein Kind. Wir zeigen Euch im Folgenden einige Tipps und Tricks für eine gesunde Säuglings- und Kleinkind-Ernährung.

Stillen „Ja“ oder „Nein“?

Wir sagen ganz klar: Wer kann, sollte sein Kind auch stillen. Denn die Inhaltsstoffe der Muttermilch sind perfekt an die Bedürfnisse des eigenen Babys angepasst. Die Muttermilch besteht aus Kohlenhydraten (7 g/100 ml), Fetten (4 g/100 ml) und Proteinen (1-1,5 g/100 ml) und liefert rund 70 kcal pro 100 ml. Außerdem enthält die Frauenmilch wichtige Mikronährstoffe wie Eisen, Calcium und Magnesium sowie die Vitamine A, C, E und eine essenzielle Omega-3-Fettsäure. Darüber hinaus überträgt die Mutter durch ihre Milch eigene Antikörper, die sogenannten Immunglobuline, und abwehrfördernde Enzyme sowie eine Vielzahl von Botenstoffen auf das Neugeborene, die unter anderem die Entwicklung des Immunsystems unterstützen. Ein weiterer Punkt, welcher für das Stillen steht, ist, dass die Muttermilch selbstverständlich immer verfügbar ist. Gestillt werden sollte mindestens sechs Monate. Einen bestimmten Zeitpunkt, zu dem abgestillt werden sollte, gibt es jedoch nicht. Die besonderen Inhaltsstoffe der Muttermilch sind auch der Grund dafür, weshalb es empfohlen wird, sein Kind bestenfalls zu stillen.

Gesunde Ernährung während der Schwangerschaft

Säuglingsfertignahrung enthält zwar alle Energielieferanten und fast alle Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente) in der richtigen Zusammensetzung Jedoch enthält sie nicht die essenzielle Fettsäure sowie die Antikörper, Enzyme und Botenstoffe, welche von der Mutter übertragen werden. Darüber hinaus kann der Gehalt einzelner Vitamine und Mineralien durch die richtige Ernährung der Mutter sogar noch erhöht werden, wohingegen der Gehalt der Mikronährstoffe in Säuglingsnahrung stets gleich ist. Daher ist eine ausgewogene und vor allem energiedeckende Ernährung der Mutter während des Stillens sehr wichtig. Wenn es aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich ist, sein Kind zu stillen, sollte zuerst zu einer 1er-Milch, Pre-Milch bzw. Anfangsmilch gegriffen werden, nach Vollendung des sechsten Lebensmonats sollte dann auf eine Folgemilch (ab 6 Monaten, dann ab 10 Monaten und dann ab einem Jahr) gewechselt werden.

Ab wann kann die Einführung der Beikost beginnen?

Frühstens ab dem fünften Monat kann mit der Einführung der Beikost begonnen werden. Das bedeutet, dass dem Kind neben der Muttermilch auch andere Lebensmittel in Form von Breien zugefüttert werden können. Ab wann ein Kind bereit für die Beikost ist, kann sehr unterschiedlich sein. Der übliche Zeitpunkt für die Beikost-Einführung ist zwischen dem fünften und siebten Monat, wobei manche Kinder auch länger brauchen. Beikost kann selbst zubereitet werden oder in Form von Fertigprodukten, den sogenannten „Gläschen“, gekauft werden. Angefangen wird mit dem klassischen Fleisch-Kartoffel-Gemüsebrei, wobei hier mit einer Komponente gestartet und anschließend langsam gesteigert wird. Wichtig beim Selbstkochen sowie bei den Gläschen ist die Zugabe von einem Esslöffel Rapsöl, da die Fettmenge in den Gläschen für die Säuglinge zu gering ist. Rapsöl besitzt eine gute Fettsäurezusammensetzung und ist daher optimal geeignet. Das Kaufen von speziellem „Babyöl“ aus Drogerie oder Supermarkt ist nicht notwendig.

Rezepte zum Selbstkochen: Fleisch-Kartoffel-Gemüse-Brei (1 Portion)

  • 100 g geputztes Gemüse
  • 50 g Kartoffel (ohne Schale)
  • 30 g Fleisch
  • 1,5 EL Fruchtsaft
  • 1 EL Rapsöl

96-Ernährungsexpertin Ann Christin Kühn

Eine ausgewogene Ernährung ist das Mittel zum Ziel

Grundsätzlich ist für die Beikost eine omnivore (allesfressende) Ernährungsweise zu empfehlen, da vor allem nach dem sechsten Monat, sobald mit der Beikost angefangen werden soll, die Eisenspeicher der Säuglinge aufgebraucht sind. Daher muss dann hochwertiges Eisen aus der Nahrung über Fleisch zugeführt werden. Weitere wichtige Nährstoffe aus dem Fleisch sind außerdem Vitamin B6 und Vitamin B12 sowie Proteine. Eine vegetarische Ernährung ist für Säuglinge ausschließlich unter Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln möglich und es sollte noch strenger auf eine ausgewogene Lebensmittelauswahl geachtet werden. Eine vegane Ernährungsweise ist für Babys und Kinder nicht geeignet und kann schwerwiegende Entwicklungsfolgen durch den Mangel an unterschiedlichen Nährstoffen nach sich ziehen. Die Ernährung in den ersten Lebensmonaten und Lebensjahren ist prägend für das gesamte spätere Ernährungsverhalten der Kinder und daher von großer Bedeutung. Eine gute Esserziehung ist daher bereits bei der Beikost-Einführung wichtig, weshalb Ihr als Eltern früh damit beginnen sollten, Euer Kind an die Familienmahlzeit heranzuführen und gemeinsam zu essen.

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